26.10.2010
- Die Würfel sind gefallen: Landkreis stellt Durchbindung der R61 nach Feuerbach ab 2012 ein
- Arbeitskreis ÖPNV Strohgäu Bus & Bahn schlägt „Express-Linie“ nach Feuerbach vor
Der Zweckverband Strohgäubahn hat in seiner nicht öffentlichen Sitzung am 22.06.2010 die Bestellung von Niederflurfahrzeugen beschlossen, obwohl es bekannt war, dass damit der S-Bahnsteig in Zuffenhausen nicht mehr anfahrbar ist. Das bedeutet: Endstation Korntal ab 2012!
Der Arbeitskreis ÖPNV Strohgäu Bus & Bahn (AK) schlägt, basierend auf der neuen Sachlage, eine „Express-Linie“ von Heimerdingen nach Feuerbach vor, jedoch nur mit Halt an den S-Bahnstationen Korntal und Neuwirtshaus (möglich auch mit neuen Zügen). Fahrgäste in Richtung Ludwigsburg könnten in Feuerbach umsteigen, und in Richtung Stuttgart und U-Bahnen stehen weiterhin die verkehrsgünstigen Anschlüsse zur Verfügung. Dieser Vorschlag ist nach Ansicht des AK technisch machbar und sofort umsetzbar.
Die bestellten Niederflurfahrzeuge können weiterhin die S-Bahnhöfe Korntal und Neuwirtshaus anfahren, jedoch nicht am Bahnhof Zuffenhausen anhalten. Der AK Vorschlag sieht keinen teuren, separaten Bahnsteig in Zuffenhausen vor.
Diese Lösung ist nach Meinung des AK ÖPNV Strohgäu Bus und Bahn realistisch und sofort technisch umsetzbar und würde gleichzeitig eine sichtbare und notwendige Entlastung für die S6 darstellen.
Der Zweckverband Strohgäubahn ignoriert derzeit diesen Ansatz, da der Verband Region Stuttgart, als Betreiber der S-Bahnstrecken, diesen Dienst beim Zweckverband Strohgäu beauftragen müsste, was er aus heutiger Sicht nicht tun wird.
Der AK ÖPNV Strohgäu Bus und Bahn würde dennoch eine zeitnahe, sachliche Prüfung seines neuen Vorschlages durch den Zweckverband Strohgäu und des Verkehrsverbands Stuttgart außerordentlich begrüßen, um gerüstet zu sein.
Für die Berufspendler von z.B. Porsche, Alcatel-Lucent, Bosch, und die vielen Schüler der Stuttgarter Schulen aus dem Strohgäu ist diese Amputation der Strohgäubahn eine herbe Enttäuschung.
Unsere Fahrgastbefragung im April 2010 hat gezeigt, dass damit die Attraktivität der Strohgäubahn erheblich verringert wird und die Berufspendler sich teilweise nach Alternativen umschauen werden, um zukünftig an ihren Arbeitsplatz zu gelangen. Der Fahrgastschwund ist vorprogrammiert.
Bezeichnend ist auch, dass im gleichen Beschluss vom 22.06.2010 die Anschaffung einer Fahrgastzählanlage abgelehnt wurde. Soll damit der Misserfolg des neuen Betriebskonzeptes verschleiert werden?
Der Arbeitskreis ÖPNV Strohgäu Bus & Bahn fordert, dass eine amtliche Fahrgastzählung noch vor der Umstellung auf den neuen Fahrplan durchgeführt wird als Referenzmaßstab, um die Auswirkungen des neuen Betriebskonzeptes vergleichen zu können.
08.06.2010 Auswertung der Flugblattaktion
Die Resonanz auf die Flugblattaktion des Arbeitskreises ÖPNV Strohgäu Bus & Bahn in der Woche 17 (27. – 30.04.10) war ausgesprochen positiv. Es zeigte sich, dass nur wenige Bahnnutzer darüber informiert waren, dass die Strohgäu Bahnstrecke verkürzt werden soll und ab 2012 in Korntal dauerhaft enden wird. Die betroffenen Fahrgäste waren bestürzt und kündigten an, wenn die Strohgäubahn mit der fehlenden Durchbindung nach Feuerbach ihre Hauptattraktivität verlieren würde, müssten sie dann notgedrungen alternative Beförderungsmöglichkeiten wie Privat- PKW oder Bus in Erwägung ziehen. Die angesprochenen Bahnfahrer unterstützten ausnahmslos die Forderungen des Arbeitskreises. Dies spiegelt sich sowohl in den verschiedenen Äußerungen als auch in der langen Unterschriftenliste wider, die nun dem Landrat und dem Petitionsausschuss übergeben wird. „Der Verkehrsdezernent des Landkreises Ludwigsburg, Jürgen Vogt, ist verärgert über die Flugblattaktion des Arbeitskreises (AK) Strohgäu Bus und Bahn“. Dies schreiben u.a. die Stuttgarter Nachrichten am 30.04.2010. Er formuliert dies auch in einem Brief an Kreisräte und Anrainerkommunen der Strohgäubahn. Der Arbeitskreis ÖPNV Strohgäu Bus & Bahn hat auf die darin geäußerten Anschuldigungen und Unwahrheiten in einem offenen Brief an gleichen Verteiler geantwortet. Landrat Dr. Haas, Vorsitzender des Zweckverbandes Strohgäubahn, hat während der ersten Sitzung am 06.05.2010 seine Bereitschaft für ein persönliches Gespräch mit dem AK angekündigt. Obwohl der LR weiterhin an seiner ablehnenden Haltung gegenüber den Forderungen des Arbeitskreises festhalten will, (wie er öffentlich äußerte,) wird der AK dennoch die Gelegenheit zu einem Gespräch nutzen, das nun für den 15.06.2010 vereinbart wurde. Vertreter des Arbeitskreises werden folgende Punkte erörtern:
- Der zentrale Prüfungsauftrag, den der AK in seiner Petition beim Landtag Baden-Württemberg am 11.02.2010 angefragt hat, wird nochmals vorgetragen.
- Der neu gegründete Zweckverband Strohgäubahn soll die fachliche Stellungnahme der DB Netz AG einholen. Dafür soll die DB Netz AG die technische Prüfung der kostengünstigen Lösung im AK Vorschlag für eine Durchbindung bis Feuerbach, ebenso die fahrplantechnische Machbarkeitsprüfung unter den geänderten Rahmenbedingungen mit Stuttgart 21 vornehmen.
- Der Erörterungstermin mit dem NVBW vom 16.04.2010, der kurzfristig auf Intervention vom Verkehrsdezernat abgesagt wurde, soll baldmöglichst nachgeholt werden.
Der Nahverkehrsverbund Baden-Württemberg (NVBW) ist die oberste Fachbehörde für den Schienenverkehr im Land. Mittlerweile fand auch am 06.05.2010 die erste Sitzung des Zweckverbandes Strohgäubahn statt. In der Presse wurde von einem „holprigen Start für die Strohgäubahn“ berichtet. Siehe auch verschiedene Berichterstattungen: „Eurailpress“, Stuttgarter Zeitung/Lokalteil. Fachbezogene Presseveröffentlichungen in der Ludwigsburger Zeitung zum Thema „Strohgäubahn“.
27.04.2010 Flugblatt-Aktion: Information der Fahrgäste über den Grund der Petition vom 11.02.2010
Der Arbeitskreis (AK) „Strohgäu Bus und Bahn“ informiert mit einem Flugblatt darüber, dass die Strohgäubahn ab 2012 in Korntal enden wird und auch in den Hauptverkehrsstunden nicht mehr bis Feuerbach durchfahren wird. Dies wurde von den politischen Gremien im Jahr 2009 so beschlossen (Kreistag und Strohgäubahnanliegergemeinden).Wenn wir (der AK und Nutzer der Strohgäubahn) nicht jetzt aktiv Einfluss nehmen auf die Entscheidungsträger, wird sich an dieser Verschlechterung des ÖPNV im Strohgäu nach 2012 nichts mehr ändern lassen! mehr…
Arbeitskreis „ÖPNV Strohgäu mit Bus & Bahn“
Der Arbeitskreis (AK) „ÖPNV Strohgäu mit Bus & Bahn“ hat sich nach bekannt werden der Gutachten zum Weiterbetrieb der Strohgäubahn von Intraplan Consult (Februar 2008 und 11.03.2009) aus der Agendagruppe 21 Korntal-Münchingen gebildet. Er setzt sich zusammen aus Benutzern der Strohgäubahn sowie aus Fachleuten in Sachen Fahrplangestaltung und Bahntechnik. Es ist unser Ziel, die Interessen der Fahrgäste, Anwohner und Steuerzahler den Entscheidungsträgern nahe zu bringen. Die Mitglieder sind: Wolf Leilich (Sprecher), Frank Gehring, Franz Karle, Rolf Voegele. Lesen Sie mehr über den Arbeitskreis…