Das Glöckle in Münchingen

Station 5 im Historischen Ortsrundgang in Münchingen

Das Glöckle ist eines der schönsten Fachwerkhäuser im Ort. Der Hausname „Glöckle“ bezieht sich auf die auf dem Dach über dem Ostgiebel angebrachte kleine Glocke aus dem Jahr 1780. Der Hof erscheint 1565 als „Stubers Hof“, 1663 als „Brandenburger Hof“ und 1669 als „Geißhof“. Im Volksmund ist auch der Name „Schulze-Jakobs-Hof“ gebräuchlich.

Glöckle um 1900

Dieser Hof war jedoch der damaligen Braut des Schultheißen Schmalried zu klein, so erzählt man sich, sie wollte einen ihr angemessen, größeren zur Hochzeit. So wurde das alte Gebäude abgebrochen und an derselben Stelle ein neuer Hof erstellt, der im Jahr 1780 rechtzeitig zur Hochzeit fertiggestellt wurde. Über 300 Jahre stellten die Besitzer des Hofes den Münchinger Schultheißen. Es wird deshalb angenommen, dass die Glocke auf dem Dach als Rufsignal für den Ortsbüttel diente. Auffällig ist auch die Sichtachse vom Haus zum Rathaus. Diese sollte mutmaßlich den freien Blick des Schultheißen auf seine Wirkungsstätte sicherstellen.
Das denkmalgeschützte Haus ist heute im Besitz der Familie Schaible und wurde mehrfach – letztmalig 2015 – umfassend renoviert.

Quellen:

Texte:
Famile Schaible
"Kleiner Ortsführer durch Münchingen" 1993 für den Heimatverein Münchingen e.V.

Zusammengestellt von Alfred Gruber

Bilder:
Familie Schaible
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otokomuen
Privat