Bürgerstube LAMM in Münchingen

Station 10 im Historischen Ortsrundgang in Münchingen

Am Rande des alten Ortskerns befindet sich die älteste erhaltene Gaststätte im Ort – das ,,LAMM“.
Das 1813 errichtete Gebäude wurde 1858 in eine Bäckerei mit angeschlossenem Wirtsraum umgestaltet. Doch den Charakter einer Gastwirtschaft erlangte es erst durch einen umfassenden Umbau im Jahr 1892, bei dem der originelle Anbau mit Dachterrasse und einem Zwerchhausaufsatz hinzugefügt wurde. Der Bauherr nannte sich nun „Wirt“, sein Nachfolger 1907 „Lammwirt“. Zu dieser Zeit bestand auch schon das sogenannte Gartenhaus, ein einstöckiges Nebengebäude. Das ,,LAMM“ übernahm den Namen des Mitte des 19. Jahrhunderts geschlossenen Lokals in der Hauptstraße. Und wenn Denkmalschützer den schmiedeeisernen Wirtshausausleger auf die Zeit um 1840 datieren, so könnte es sein, dass nicht nur der Name ,,gewandert“ ist.
Das LAMM erhielt in den 50er Jahren seine Wandmalereien vom Eltinger Schausteller Paul Rebmann, der mit seinem Karussell auf dem Gelände gegenüber stand und gern ins LAMM zum Essen kam. Bei dieser Gelegenheit verschönerte er die Wände mit fantasievollen Landschaften.

Die angrenzende Tenne war früher ein Holzschuppen, diente später als Wäschetrockenplatz und Tanzboden. Das Holzgebälk wurde im Jahr 2006 von vielen ehrenamtlichen Helfern fachmännisch erneuert.

Seit 2001 steht die liebevoll restaurierte ehemalige Gaststätte als städtische ,,Bürgerstube LAMM“ den Bürgern und Bürgerinnen zur Nutzung offen.

Quellen:

Texte:
Stadtarchiv Korntal-Münchingen"Kleiner Ortsführer durch Münchingen" 1993 für den Heimatverein Münchingen e.V. Zusammengestellt von Alfred Gruber
Ursula Plocher

Bilder:
Stadtarchiv Korntal-Münchingen
fotokomuen
Privat